Thriller um ein Familiengeheimnis gewürzt mit einer Prise Erotik.
Der Psychiater von Pandora ist zufrieden, die Therapie kann beendet werden. Pandoras Mutter hingegen bleibt skeptisch. Zu tief sitzt die Sorge vor einem erneuten Rückfall. Ein lange gehütetes Familiengeheimnis soll Pandoras Seelenheil dann auch wieder gehörig durcheinanderbringen.
Flucht in eine ungewisse Freiheit
Denn Pandora wird in die Türkei verschleppt. Offenbar soll ihr bisher unbekannter leiblicher Vater hinter der Entführung stecken. Zuzutrauen wäre es ihm, ist er doch ein berüchtigter Krimineller. Die Handlung nimmt schnell Fahrt auf, Pandora gelingt schließlich die Flucht – doch auf sich allein gestellt beginnt ein neuer Überlebenskampf. Ihre Schönheit und ihr auffällig rotes Kleid machen sie zur Projektionsfläche männlicher Begierde. Hinter manch scheinbar helfender Hand verbirgt sich nur ein weiterer Typ, der sich schnell mit ihr vergnügen möchte. Zudem haben Widersacher ihres Vaters Wind von ihrer Anwesenheit bekommen. Mit Mut, Intuition und ihren alten Wutanfällen als Waffe schlägt sie sich durch.
Milo Manara inszeniert die Geschichte mit dynamischen Bildkompositionen. Die Schauplätze sind atmosphärisch, die gut dosierte Action flüssig erzählt. Erotik wird eher dezent eingesetzt, die permanente Bedrohung für Pandora bleibt im Vordergrund. Übergriffe kann Pandora abwehren. Sie bleibt die selbstbewusst handelnde weibliche Hauptfigur. So folgen wir gebannt, wie sich Pandora ein ums andere Mal in dem fremden Land behaupten muss - bis Sie schließlich ihrem Vater gegenübersteht…
Kleine Randnotiz: Ein Übersetzungsfehler im Klappentext sorgt für etwas Verwirrung. Denn dort wird das - eingangs erwähnte - Ende von Pandoras Therapie fälschlich als Studienabschluss in Psychotherapie bezeichnet.
Fazit
Pandoras Augen ist ein atmosphärischer und temporeich erzählter Comic, gewürzt mit einer Prise Erotik. In diesem Thriller um ein Familiengeheimnis steht eine junge, starke Hauptfigur im Vordergrund, die ihrer Vergangenheit auf die Spur kommt.

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