Lolita

  • Rowohlt
  • Erschienen: April 1999
  • 1

Original von 1955,

bearbeitet von Dieter E. Zimmer

übersetzt von Helen Hessel, Maria Carlsson, Kurt Kusenberg, Heinrich Maria Ledig-Rowohlt, Gregor von Rezzori

Lolita
Lolita
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Sigrid Tinz
7101

Erotik-Couch Rezension vonApr 2020

Story

Weltliteratur oder Geschmackssache – dass die ganze Welt drüber spricht, steht jedenfalls fest.

Erotik-Faktor

Sex mit Minderjährigen und nicht erlaubt; es kommt auch viel weniger vor, als man denken könnte.

Weltliteratur oder widerlich

 

Lolita wurde 1955 veröffentlicht, rauf und runter diskutiert, mehrfach verfilmt – und ist weltbekannt.

Die Handlung ist recht einfach, was durchaus für einen Erotikroman typisch ist, wenn auch in diesem gar nicht so viel handfeste Erotik vorkommt.

Nymphe und alter Mann ...

Aber da es als Thema grob gesagt, die sexuelle Beziehung zwischen einem 40-jährigen Mann und einem 12-jährigen Mädchen behandelt, ist das vielleicht auch ganz gut so. Die Hauptfigur Humbert Humbert lernen wir als Jungen kennen, der als Zwölfjähriger das erste Mal verknallt war, und obwohl daraus nichts wird außer ein schöner Sommer, bleibt als sein Beuteschema oder Fetisch dieser Typ Mädchen. Nymphe nennt er sie. Irgendetwas zwischen Kind und Frau, die er gerne anschaut, in Parks und unterwegs und davon Erektionen bekommt. Da er nie jemanden etwas davon merken lässt, belästigt er auch niemanden damit. Bis er seine Nymphe trifft. Und von der nicht mehr lassen kann. In Gedanken sowieso nicht, aber dann auch nicht mehr in echt. Und Lolita, so nennt er sie, ist ihm ebenfalls zugetan, lässt ihn gewähren, lässt sich Geschenke schenken, reist mit ihm durch die Welt. Weil sie sonst niemanden hat, und noch niemanden, der sie so vergöttert hat.

… und ein unglückliches Ende

Bis sie jemanden Besseren hat. Das Ganze endet also tragisch. Liest man es so, als Drama über einen verblendeten Liebhaber und seine unerfüllte unglückliche Liebe, ist es ein interessantes Buch. Liest man es als das, was es auch ist, nämlich sexueller Missbrauch aus Sicht des Täters, dann ist es eher eher verstörend. Missbrauch an einem Mädchen, dessen tragische Geschichte schon weit früher begann, bevor sie zur Lolita wurde.

Fazit

Pädophiler Schund oder Weltliteratur, darüber streiten sich Gelehrte und Leserinnen und Leser seit das Buch erschienen ist. Irgendwie ist es beides. Anregend ja, erregend nein. Widerlich und faszinierend gleichzeitig, gut geschrieben und eben ein Klassiker. Diese Ausgabe mit Vorwort und Nachwort ordnet das alles gut ein und ist eine interessante Lehreinheit erotischer Literaturgeschichte.

Lolita

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