Der Traum

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Sigrid Tinz
5101

Erotik-Couch Rezension vonAug 2018

Story

Spannend, aber so mysteriös, dass man mehr ahnt als weiß, worum genau es gehen könnte.

Erotik-Faktor

Es geht schon um Sex, aber mehr in der Handlung als in Wort und Bild. Und wenn, dann ist der Sex unpersönlich, geschäftsmäßig, düster.

Sexshowstar in mysteriösen Kreisen

Jude ist ein Star, sein Körper ist sein Werkzeug, seine Penislänge Legende und Sex ist sein Beruf: In einem exklusiven und dekadenten Club tritt er zusammen mit seiner Partnerin Ona Nacht für Nacht mit einer Sex-Liveshow auf. Er hat viele Fans und wer ihm Avancen macht, den – die – schaut er sich zumindest näher an.

Dunkle Bilder, harte Sitten

Sinnesfreude kommt allerdings nicht auf, weder bei Jude, seinen Gespielinnen noch beim Leser und Betrachter. Die  Bilder dieses Comics sind dunkel und verwaschen. Sie wirken wie durch einen Schleier – oder eben wie in einem Traum.  Besonders explizit sind die Darstellungen nicht: man sieht weder Judes legendäre 20 cm noch andere Details. Es gibt zwar Sex-Szenen; meist sind die Beteiligten dabei aber so ineinander drapiert, dass die entscheidenden Stellen nicht zu sehen sind. Und das, was zu sehen ist, wirkt finster, düster, eher scary als erotisch. Was aber natürlich auch Geschmackssache ist.

Die Figuren sind scharf und kantig gezeichnet, auch ihre Persönlichkeit ist hart. Die Sitten sind rau: So will die reiche Industriellentochter Sam Jude als neues Spielzeug. Sie lässt Ona verprügeln und wegjagen. Und sich dann unter den Augen ihrer Leibwächter von Jude vögeln, am Strand, auf der Picknickdecke. Romantisch inszeniert, aber nichts weniger als das. 

… und viel Mysteriöses

Eine weitere Frau taucht auf, die schöne, mysteriöse Megan, die ausnahmsweise an Judes Körper so gar kein kein Interesse hat. Sondern: sie bietet ihm an, in einem Film mitzu spielen, der ihn aus seinem jetzigen Leben holen und zu einem Star machen soll. Findet er cool, klar. Er geht zu Probeaufnahmen und  hat Sex mit einer sehr attraktiven ganzkörpertätowierten Frau namens The Strange.

Dann verschränken sich die Handlungsstränge verschränken sich dann.  Jude lernt den Vater seiner Freundin Sam kennen. Ein Mann, der Frauen wie Taschentücher benutzt und der sich dann als nächsten Kick the Strange ins Bett holt. Und sich die Seele aus dem Leib vögelt oder sie ihm, jedenfalls  am Ende der drei Tage dauernden Orgie ist er tot.

Man schaut fasziniert drauf, erwartet mehr, mehr Informationen zumindest, über die höheren Mächte, die mysteriösen Gründe. Aber viel mehr erfahren wir nicht. Nur das Fazit von Megan, als sie Jude den Vertrag zum Unterschreiben bringt. „Lügen spinnen und Erfolg versprechen. Der Pakt  des Faust, der immer wieder mit der Zeit geht. In einer Welt, die kein Verlangen mehr kennt, außer das Verlangen nach Geld, eine vulgäre Welt, die uns aber allen zusagt.“

Kein wirkliches Ende

Und dann  küssen sich  Megan und Jude. Aber sie sagt nein und knöpft ihre Bluse wieder zu. „Ich schlafe nie mit Leuten, die ich einstelle.“  Er unterschreibt und die Geschichte ist aus. War vielleicht wirklich alles nur ein Traum.

Fazit:

Jude träumt davon, berühmt zu werden und er bekommt die Chance dazu. Ob es gut ausgeht? Man weiß es nicht; und man erfährt es auch nicht in diesem düsteren Comic. Es gibt viel Sex, aber wenig Lust.  Traum oder Alptraum, das ist Geschmackssache.

Der Traum

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